Das Phänomen des "Homeschooling" ist ja in den USA weitaus verbreiteter als in Europa, was ich auch begrüsse, denn ein ideologiefreier Raum ist ein wertvolles Gut für die Entwicklung der Kinder, umso wichtiger, dass die Schule auch ideologiefrei bleibt. Leider vertreten viele Religiöse die Ansicht, dass die Abwesenheit von Indoktrination Indoktrination sei - Doppelsprech lässt grüssen - und spätestens wenn eine Homeschooling-Mutter das State Board of Education leitet und das Thema auf Biologieschulbücher kommt, ist der Spass vorprogrammiert.
Ich finde besonders bezeichnend, wie deutlich der Niveauunterschied zwischen den "Kritikern" und Ken Miller wird - auf der einen Seite die Wiederholung ewig widerlegter, oberflächlicher Einwände im Tonfall nörgelnder Kinder, auf der anderen Seite Miller mit höflich bestimmter, wenn notwendig auch ironischer Zurechtweisung.
Bemerkenswert, dass einer der Kritiker aufgrund seiner religiösen Einstellung keinen Biologieunterricht in der Schule wählte, dann aber sich berufen fühlt, ein Biologiebuch zu kritisieren. Es ist dies wohl die logische Entwicklung des Diktums "Je mehr man weiss, desto mehr weiss man, was man nicht weiss" zu "weniger wissen = weniger nicht-wissen" ergo: Ignoranz = Allwissen. Ein Phänomen, dem man auch sonst eigentlich ständig begegnet.