Dienstag, 30. Mai 2006

Ayurveda? Quecksilber? Was ist der Unterschied?

Ein post bei Orac (lesen!) hat mich auf ein immer wiederkehrendes Thema hingewiesen: Zuletzt mit dem Brief der Ärzte an das NHS, nun mit der Untersuchung von Ayurvedischen "Medizinen". Es ist im Grunde genommen egal, ob Menschen ihr Geld eher für sCAM oder richtige Medizin ausgeben, jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber was nicht in Ordnung ist, ist dass an "Alternative" Medizin andere Massstäbe angelegt werden als an Medizin. Keine Qualitätskontrolle. Keine Wirksamkeitsnachweise. Warum? Weil die Vertreter der "Alternativ" Medizin sich selbst und offensichtlich auch die Gesetzgeber davon überzeugt haben, dass ihre Mittel "natürlich" seien und damit per se ungefährlich. Dabei könnte nichts falscher sein. Natürliche Substanzen gehören zu den potentesten Toxinen, die es gibt und für die medizinische Anwendung braucht man nur ein Stichwort: Taxol.
So weit, so gut. Vielleicht haben sCAMmer auch recht: Keine Wirkung, keine Nebenwirkung. Homöopathie ist ein Beispiel, obwohl man auch von Placebos den Effekt der Nebenwirkung kennt. Dazu kommen noch die Sekundäreffekte, wie Arzneilmittelinterferenz (St. Johns Wort) oder unterlassene richtige Behandlung. Eine ganz neue Dimension, die deutlich die Scheissegal-Mentalität der "Alternativ"mediziner zeigt, ist jedoch die erwiesene massive Schwermetallbelastung dieser Mittel mit Quecksilber, Blei, was ihr wollt. Natürlich, wenn man in seiner Verblendung glaubt, diese Mittel können nicht schaden, warum dann testen? Allerdings befindet man sich dann tief im Wahn und fern jeder Rationalität, zumal wenn ad hoc Begründungen gebracht werden, warum das ayurvedische Quecksilber nicht schaden kann. Entweder den Vertretern dieser Schule ist aus Geldgier das Wohlergehen ihrer Patienten egal oder man muss in Zukunft "andere Formen des Wissens" kurz als Dummheit bezeichnen.

Mittwoch, 24. Mai 2006

Endlich macht mal jemand den Mund auf

Prince Charles hat sich wohl damit abgefunden, nie den Thron zu besteigen, aber das scheint auch ganz gut zu sein, denn schliesslich sind seine rationalen Fähigkeiten eingeschränkt. Anders lässt sich seine offene Unterstützung für Quacksalber und Alternativmediziner nicht erklären. Mit Schrecken denke ich an die Hauptleserschaft der Yellow Press, die diesem Unsinn am meisten ausgesetzt ist. Aber vielleicht ist das auch der Beitrag des Hochadels zur Reduzierung der Rentenbeiträge, indem die älteren Mitbürger zu geringerer Bezugsdauer animiert werden. Ich glaube gern, dass Charles´ sehr positive Erfahrungen mit Homöopathie hatte, nachdem seine echten Ärzte ihr Werk getan hatten, oder denkt irgendjemand, Charles´würde auf die Dienste des NHS angewiesen sein? Aber die Normalbevölkerung in die Arme der Scharlatane zu treiben, ist verachtenswert.
Wenigstens tritt mal jemand diesem Treiben entgegen: Brief.
Was hier gefordert wird, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Dass die gleichen Regeln, die für Medizin gelten, auch für "Alternativ"medizin angewandt werden. Nämlich, dass die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit dieser Mittel und Verfahren überprüft wird. Hörensagen reicht nun einmal nicht und wenn ein Mittel eine gewünschte Wirkung hat, dann hat es auch Nebenwirkungen, denn schliesslich ist das alles irgendwie miteinander verbunden, nicht wahr? Es sei denn, man glaubt an Magie, aber dann ist der rationale Diskurs eh beendet.
Bezeichnend, dass die "Alternativmediziner" diesen doch einfachen Wunsch vehement ablehnen, schliesslich steht viel Geld auf dem Spiel. Schlimm finde ich aber, dass diese Parasiten knappe öffentliche Gelder in Anspruch nehmen und so das Leiden und den Tod vieler Menschen in Kauf nimmt. Und wie gesagt, ohne Nachweise liefern zu wollen, dass das, wofür die Geld wollen, überhaupt wirkt.
Hmmm, andererseits ist die Wirkung für den "Alternativmediziner" eigentlich offensichtlich: Er wird reich. Da sieht die Kosten/Nutzen-Abschätzung doch gleich viel rosiger aus...
Die moderne Medizin hat ihre Erfolge gefeiert, weil sie rigorose Wissenschafts- und Qualitätsstandards angenommen hat und die Weigerung der "Alternativmedizin", sich diesen zu unterwerfen, zeigt mir, dass es ihr nur um menschenverachtende Geldschneiderei geht.

Dienstag, 16. Mai 2006

Spass haben!

Selten so ausdauernd gelacht, nicht vergessen, die dritte Seite mit den links zu lesen!

Offensichtlich habe ich die falschen Moleküle gemacht...




Mittwoch, 10. Mai 2006

Wer hat die Tiere auf dem Gewissen?

Es ist wahr, für Tox-Studien und Medikamententests und sonstige Chemikalientests werden viele, viele Tiere getötet. Es ist auch wahr, dass es gut wäre, sofort damit aufzuhören.
Wirklich?
Hersteller würden lieber heute als morgen aufhören, denn Tierversuche sind vor allem auch teuer, aber würden die Kunden, die mit Freuden im Konsum schwelgen und Viagra auf Rezept wollen, im Gegenzug einverstanden sein, selbst als Tox- Studienobjekte zu dienen? Wohl kaum. Diese Tierversuche werden schliesslich vorgeschrieben, von den gewählten Volksvertretern. Wollten diese Tierversuche abschaffen, müssten diese nur die Verpflichtung kippen, die Sicherheit von neuen Medikamenten, hautberührenden Produkten usw. zu beweisen. Aber das will irgendwie niemand. Ein klassischer Zielkonflikt also.
Interessant finde ich diesem Zusammenhang die REACH-Direktive. Gefeiert als Meilenstein für den Umweltschutz, wird die Kritik der Betroffenen an den Kosten als Angst um Profite abgetan. Stimmt. Aber die Kosten haben einen Hauptverursacher: Abermillionen von toten Tieren. Auch hier haben wir wieder den gleichen Zielkonflikt: Schutz der Menschen oder Schutz der Tiere. Diese Frage haben die Kriminellen, die gegen HLS vorgehen, für sich anders antschieden, als ich es für ethisch gerechtfertigt halte.