Dienstag, 19. Juli 2005

Krieg der Welten


Krieg der Welten - Da habe ich es doch seltenerweise ins Kino geschafft und da ich sehr wählerisch* sein muss, eben wegen dieser raren Momente, in "Krieg der Welten" gegangen. Es gibt ja eine Menge, die man kritisieren kann:

  • Tom Cruise als Regular Guy passt nicht.
  • Aliens warten ewig, bis sie mal die Erde erobern?
  • Nur bodengestützte Maschinen? Was ist mit Minen?
  • Die ganze Sequenz im Keller mit Tim Robbins. Minority Report gesehen?
  • Das Ende. Schlimmschlimmschlimm. Werkgetreu, aber schlimm. Familienwerte. Wie sagte doch ein Kritiker: Fehlt nur noch, dass ein Hund aus dem Haus läuft und in Toms Arme springt.
  • Wieso sehen die Aliens eigentlich immer gleich aus? Ist irgendwo ein Nest aus grauen, schwarzäugigen grosskopferten Jungs mit verkümmertem Körper? Geht es noch langweiliger?
    Wenigstens hatten die nur drei Beine, dass begründet immerhin die Tripods.

Und so weiter. Und so fort.
Aber...
Die Tripods waren schon groovy. Der Sound klasse und die Angriffsequenz zu Anfang trotz der Erinnerung an Private Ryan fantastisch. SO muss ein Todesstrahl klingen! Dakota Fanning: Seeeehr gut. Der Sohn: So sind Teenager, egozentrische Mistkerle, fast noch Kinder, aber moralische Autorität beanspruchend.
Schade, dass Tom Cruise dabei war, er hat abgelenkt, denn die Stars waren die anderen.
Ach ja, mein Aufhänger: Der Off-Kommentar am Ende. Mir kam der Verweis auf Gottes Weisheit, auf der Erde Mikroben wachsen zu lassen, um etwaige Aliens zu besiegen, doch unpassend und albern vor.
Erstens: Anthropozentrisch, denn das hiesse, das alles Leben auf der Erde für den Menschen existiert.
Zweitens: Wenn Gott für die Bakterien verantwortlich ist, dann wohl auch für die Aliens. Also spielt er nur ein wenig Schach und lässt zwei erschaffene Spezies aufeinander los, Menschen und Aliens (oder Bakterien und Aliens?) Nicht sehr nett. Oder war für die Freunde aus dem All ein anderer Gott verantwortlich?
Drittens: Ist ja schön, dass die Aliens an den Bakterien zugrunde gehen, aber Gott dafür verantwortlich zu machen, heisst, dass er auch für den Tod und das Leid verantwortlich ist, das die Bakterien bringen.
Ho Hum.

Ich denke, auch aus theologischer Sicht wäre es besser, Gott nicht zu sehr ins Tagesgeschäft zu involvieren. Das wirft nur Probleme auf.


*Wählerisch heisst hier nicht, dass nur Kunstkino in Frage kommt, aber ehrlich: Welchen Film kann man sich genauso gut im TV ansehen: "Lost in Translation" oder "Krieg der Welten"? Na?

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