Gestern lief auf 3Sat die Wiederholung einer Sendung von Klaus Hipfl und Werner Fitzthum zur TCM ("traditionelle chinesische Medizin", es ist KEIN Zufall, dass die Tchibo-Hausmarke genauso heisst) und nachdem ich bemerkte, dass das übliche Altie-Gerede vorherrschte, also völlig unkritisches Nachgerede aller hanebüchener Behauptungen, hatte ich die Sendung schon abgehakt, aber fast hätte ich das Beste verpasst: Qi Dingdong oder so.
Nebenbei: Wieso soll eigentlich jahrtausendealte Tradition etwas Gutes sein? Das ist eher jahrtausendelanges Versagen, denn schliesslich haben all diese Leute in der langen Zeit nicht einen Bruchteil dessen geschafft, was richtige Medizin in den letzten Hundert Jahren erreichte! War es nicht so, dass Mao TCM gefördert hat, damit das Volk nicht auf die Idee kommt, die wirksame Medizin zu fordern, die leider auch mehr Geld kostet als Placebo?
Jedenfall, Qi Gong. Es wurde gezeigt, wie ein Mann in einem weissen Kittel hinter Frau stand und mit den Händen wedelte. So weit, so gut, der übliche TT-Hokuspokus. Aber es wurde richtig gut, denn kurze Zeit später zeigte man, wie die Frau aufgestanden war, sich hin und her bewegte GENAUSO WIE DER ARZT SEINE HÄNDE BEWEGTE! OBWOHL SIE DEN ARZT GAR NICHT SEHEN KONNTE! (Dies gibt in etwa den Tenor des Begleitkommentars wieder). Was aber jeder Nicht-Trottel sehen konnte, war, dass sich der Arzt mit seinen Händen den Bewegungen der Frau folgte, nicht umgekehrt. Dies war nichts weiter eine Zirkusnummer, die mein Dreijähriger sofort durchschaut hat. Aber offensichtlich haben Hipfl und Fitzthum im Zuge ihrer Annahme des Glaubensgebildes Altiemedizin jegliche Fähigkeit verloren, kritisch zu denken. Barnum eben. Wie sagt man in Amerika: I have a bridge to sell to you...
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