Sonntag, 16. Oktober 2005

Nobelpreis für Psychologie? Nee ne?

DIE PRESSE hat mal wieder einen schönen Artikel gedruckt. Im Grossen und Ganzen unerheblich, aber der Schlussabsatz reizt doch zum Lachen. Ich zitiere:
Noch einen Strukturfehler hat das Nobelpreis-Konzept: Fächer wie Psychologie, Philosophie, Geisteswissenschaften sind ausgeschlossen. Eine fragwürdige Selektion angesichts des Umstands, dass die Nobelpreise heute weltweit als wichtigste Auszeichnungen für geistige Leistungen anerkannt sind.
Nun ja, man könnte einwenden, dass Nobelpreise eine private Angelegenheit sind (und deshalb z.B. der Wirtschaftsnobelpreis nicht von der Originalakademie vergeben wird), daher also Rumgenörgele fehl am Platze ist. Man könnte auch sagen, dass wichtige Disziplinen wie Mathematik und v.a. Biologie auch keinen Preis erhalten (aber man hört wenigstens oft Fields-Medaille = Nobelpreis der Mathematik). Vor allem kann man aber sagen, und hier wirds polemisch, aber was solls: Eben. Geistige Leistungen. Dann ist das doch klar, wieso Psychologie keinen Preis erhält, oder? Selbsterklärend.
Und schauen wir doch, wem die Preise verliehen werden, sie werden

denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben.

Bei den Wissenschaften ist es klar. Literatur, na gut, vertretbar. Wirtschaftwissenschaften: Etwas weich, aber gewisse Bedeutung nicht zu leugnen.
Aber soll wirklich für jede psychologische Sau, die durch den Ort getrieben wird, ein Nobelpreis verliehen werden? Für Philosophie? Wo ist da der Nutzen, ausser Ars Gratia Artis?
Ich betrachte jedenfalls die Vorschläge von der Autorin Anne-Catherine Simon als durchaus nicht nobelwürdig.
No way.


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