Montag, 29. August 2005

Schönborn lernt nicht, wo kämen wir denn da auch hin?


Was ist nur mit Schönborn? In der aktuellen Ausgabe der "Mitteilungen des Schulamtes der Erzdiözese Wien" fordert er, Lehrer und Schüler sollten über "Schöpfung und Evolution" debattieren. Wieso denn das nun wieder? Mich würde viel mehr interessieren, inwieweit Blitzableiter mit Gottes Wille vereinbar sind, schliesslich sind Blitze der Zorn Gottes und Blitzableiter leiten diese ungefährlich ab, Dies ist nicht gottesfürchtig! Immer diese Evolution, was ist daran denn so besonders?
Aber eine gute Debatte ist ja nicht verkehrt, aber nicht im Biologieunterricht, denn wir wollen ja die Schöpfung nicht schlecht aussehen lassen. Ein Tafelbild mit der Gegenüberstellung "Belege für die Evolution" vs. "Belege für die Schöpfung" wäre wohl ein wenig einseitig. Die Evolutionsseite kann ich hier leider nicht zusammenfassen, mein Leben ist nicht lang genug und der Webspace begrenzt. Aber die Belege für die Schöpfung sind klar:
1. Es existiert eine Schöpfung.
2. Es steht in der Bibel.
Das versteht auch der grösste Trottel. Wissenschaft nicht. Daher wird es immer einen Schöpfungsglauben geben. Das Problem ergibt sich nur, weil die Dünnbrettbohrer über den Zaun neidisch auf die Erfolge und die wirklich coolen Erkenntnisse der Wissenschaft schielen und quäken "Ich auch will haben!", aber nicht folgerichtig sind, denn dann müssten sie ihre Ansichten über Bord werfen. Aber da sie ihren Dogmen zu sehr verhaftet sind, verlangen sie dies von der Wissenschaft und wieso? Darum! Eine ordentliche Ideologie braucht keine Begründung, denn die Partei hat immer recht.
Aber nach dieser Aufregung ein wenig Ruhe: Wenn diese Diskussion im Religionsunterricht stattfindet, dann gut, denn schliesslich hat ja die Religion Probleme mit der Evolutionstheorie, nicht umgekehrt. Die Religionslehrer müssen nur ein wenig aufpassen, denn schliesslich ist in der Wissenschaft nichts heilig und jede Erkenntnis steht unter Vorbehalt. Wollen die Kirchen wirklich, dass ihre Schafe anfangen, diese Methoden auf die Bibel und die kirchlichen Dogmen anzuwenden?

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