Donnerstag, 9. März 2006

Gegen die Wahrheit

Schwieriges Thema, denn ich bin nicht der Meinung, dass man die freie Meinungsäusserung unter Strafe stellen soll. Aber da Religionen für durch nichts belegte Ansichten Schutz beanspruchen, frage ich mich schon, wieso der Angriff auf empirisch gut belegte Tatsachen straffrei bleiben soll. Gleiches Recht für alle, oder?
Besonders verwundbar sind natürlich historische Wahrheiten, da diese nicht reproduzierbar sind und sich über kurz oder lang nur noch auf Dokumente stützen können. Man denke da an Ramses II, der in Luxor die "Unterschriften" seiner Vorgänger so tief überprägen liess, dass seine nicht mehr entfernbar sind. Ein näher liegendes Ereignis, dass aus politischen Gründen immer wieder in Zweifel gezogen wird, ist der Holocaust, die Vernichtung des mitteleuropäischen Judentums.
Um gegen diese Tendenzen anzukämpfen ist es besonders wichtig, die historischen Fakten präsent zu halten, ganz abgesehen von den Schlüssen, die man daraus zieht. Mir ist es z.B. erst einmal schnurz, ob es ein Dokument gibt, auf dem Adolf Hitler die Vernichtung angeordnet hat. Fakt ist, dass diese stattgefunden hat, dass AH deutlichst gesagt hat, was er will und dass jeder, der dieses System mitgetragen hat, eine Schuld trägt.
Es gibt kein richtiges Leben im Falschen. Erst die Annahme von Schuld kann zur Vergebung führen. Und nur Wissen um die Wahrheit ermöglicht Freiheit.
Wie wichtig es ist, dies immer im Gedächtnis zu halten, zeigt wieder einmal ein Anschlag, diesmal auf eine Dokumentationseinrichtung zum Holocaust, das Holocaust History Project.
Man lese dazu die Posts bei Orac, der in der Vergangenheit schon öfter über den Holocaust geschrieben hat.
Nur wenn man weiss, was war, versteht man, wieso es so ist, wie es ist.

Keine Kommentare: